Ein Angebot von
Die Speicherung von Forschungsdaten stellt eine Einrichtung bzw. deren technische Infrastruktur vor Herausforderungen, so dass für unterschiedliche quantitative und qualitative Datentypen langfristige und sichere Aufbewahrungsmöglichkeiten geschaffen werden müssen. Die Anforderungen für die Speicherung komplexer Experimente oder Videodateien sind andere als für die Speicherung sozialwissenschaftlicher Umfragedaten, so dass ggf. unterschiedliche Speichertechnologien notwendig sind, um einen schnellen Zugriff auf die unterschiedlichen Datentypen erhalten zu können.
Innerhalb des Forschungsdatenmanagements muss zwischen einer kurzfristigen, mittel- und langfristigen Speicherung der Daten unterschieden werden. Die kurzfristige Speicherung findet während des Forschungsprozesses im Rahmen der Datenerhebung und der weiteren Datenbearbeitung statt.
Für die kurzfristige Speicherung von Forschungsdaten während des Forschungsprozesses können Sie den Forschenden beratend zur Seite stehen. Damit können Sie dazu beitragen, dass schon während des Forschungsprozesses ein angemessener Umgang mit den Forschungsdaten gewährleistet wird.
Die mittelfristige Sicherung von Daten erfordert eine institutionelle Sicherungsstrategie, zu deren Erstellung folgende Fragen berücksichtigt werden können:
[Quelle: https://ianus-fdz.de/dateispeicherung]
Die Beantwortung dieser Fragen kann Ihnen bei der Entwicklung einer mittelfristigen Datensicherungsstrategie helfen, durch welche Ihre Einrichtung vor möglichen Datenverlusten geschützt werden kann.
Eine langfristige Speicherstrategie umfasst die Archivierung von Forschungsdaten. Zur Archivierung ist zusätzlich zur sicheren Speicherung eine umfassende Beschreibung der Daten mit Metadaten erforderlich, durch welche eine Nachnutzung der Forschungsdaten überhaupt erst ermöglicht wird.
Im Hinblick auf die langfristige Speicherung von Forschungsdaten sind einige Dateiformate besser geeignet als andere. Die Entscheidung für oder gegen ein bestimmtes Format hängt wesentlich von der Kompatibilität der Daten mit weiteren Daten oder der zu nutzenden Software, der grundsätzlichen Eignung für die Langzeitarchivierung und der Möglichkeit, die Daten bei Bedarf konvertieren zu können, ab.
Eine grobe Übersicht für die Eignung verschiedener Datenformate zeigt die verschiedenen Formateigenschaften:
Eignung | Maschinenlesbarkeit | Von Menschen lesbar | Langzeitstabilität | Metadaten |
---|---|---|---|---|
sehr gut | mit weit verbreiteter offener Software | ja und ohne Spezialsoftware | genormter Standard | vollständig enthalten |
gut | mit gut verbreiteter und dokumentierter Software | nach Standardverfahren komprimiert, aber eigentlich ja | schon lang oder großflächig etabliert | technische Angaben sind enthalten |
mittelmäßig | proprietäres Standardformat | mit offener Software (zuverlässig?) in höhere Klasse konvertierbar | relativ neues Format | einige wichtige (z. B. Einheiten) sind enthalten |
schlecht | selbstentwickelte Lese-Software | nein | gerade erst erfunden | keine Angaben |
Auch für die institutionelle Speicherung von Forschungsdaten muss neben der geeigneten Speicherstrategie eine Sicherung, also ein Back-Up, eingerichtet werden. Dazu finden Sie weiterführende Hinweise im Artikel „FDM-Beratung: Speicherhinweise für Forschende„