Zugang & Nachnutzung

  • Creative Commons License
    Dieses Werk ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung 4.0 Internationale Lizenz.

    FDM-Beratung: Repositorien

    Publikationswege außerhalb eines Forschungsdatenzentrums

    Einrichtungen ohne geeignete Forschungsdateninfrastruktur, für die ein Aufbau eines eigenen Forschungsdatenzentrums (vorerst) nicht infrage kommt und deren Daten nicht für die Aufnahme in einem Forschungsdatenzentrum geeignet sind, können auch alternative Services zur Archivierung und Veröffentlichung nutzen (z. B. RADAR, SowiDataNet, etc.).

    Es gibt unterschiedliche Wege für Forschende, um Forschungsdaten zu publizieren. Eine Möglichkeit ist die Veröffentlichung eines Data Papers in einem Datenjournal, in dem Forschungsdaten detailliert beschrieben werden können. Der eigentliche Datensatz wird in einem Repositorium archiviert und der Beitrag im Journal verweist auf den jeweiligen Datensatz. Mittlerweile verlangen Journale häufig, dass gemeinsam mit einer Publikation (oftmals schon im Review-Prozess) Forschungsdaten eingereicht und – wenn möglich – publiziert werden. Das ist z.B. über den Replikationsserver von GESIS möglich, aber es können zu diesem Zweck auch andere anerkannte Repositorien verwendet werden.

    Was sind Repositorien?

    Repositorien sind Online-Datenbanken, in denen Forschungsdaten archiviert, dokumentiert und publiziert werden können. Es gibt generisch, disziplinspezifisch oder institutionell ausgerichtete Repositorien. Es empfiehlt sich zunächst zu prüfen, ob es ein passendes disziplinspezifisches Repositorium („Fachrepositorium“) für Forschungsdaten gibt, da hier die Metadatenschemata ganz auf spezifische Disziplinen zugeschnitten sind und die Daten dadurch für die jeweilige Fach-Community leichter aufzufinden sind. Darüber hinaus gibt es bekannte disziplinübergreifende (generische) Repositorien, z. B. zenodo.org, datadryad.org oder figshare.org.

    Institutionelle Repositorien sind Repositorien, die von Hochschulen und Forschungseinrichtungen direkt für ihre Angestellten oder Mitglieder aufgebaut und verwaltet werden. D.h. sie müssen an einer Einrichtung angestellt sein, um dort veröffentlichen oder archivieren zu dürfen. Zugänglich sind die Daten aber unter bestimmten Bedingungen oft auch über die Einrichtung hinaus.

    Einen Überblick über international existierende Repositorien sowie eine Suchfunktion mit einer großen Auswahl an Sucheinstellungen bietet die Seite re3data. Diverse Icons geben Auskunft darüber, welche Charakteristiken die jeweiligen Plattformen aufweisen. Beispielsweise kann gezielt nach Repositorien gefiltert werden, die Open Access oder Restricted Access anbieten. Deutsche Repositorien finden Sie auf RIsources.

    In diesem Video finden sie zusammengefasst Informationen zu folgenden Themen:

    • Was ist ein Repositorium?
    • Wie finde ich das richtige Repositorium?
    • Daten in einem Repositorium veröffentlichen
    • Wie bediene ich ein Repositorium?
    • Zertifizierungen von Repositorien
    • Exkurs: Was sind Metadaten?
    Zertifikate für Repositorien

    Qualitätskriterien können die Entscheidung für oder gegen ein Repositorium deutlich erleichtern. Solche Zertifikate geben der Datenerzeugerin bzw. dem Datenerzeuger die Sicherheit, dass ihre Daten langfristig vorgehalten, nutzbar und zitierbar sind. Datennutzende können auf ein Mindestmaß an Qualität (Datenformat, Zitierbarkeit, etc.) der in zertifizierten Repositorien vorgehaltenen Daten vertrauen.

    Zertifizierte Repositorien, Archive, Bibliotheken oder Museen profitieren von einer erhöhten Sichtbarkeit ihrer Services. Es gibt mehrere Initiativen, die basierend auf unterschiedlichen Kriterien, Gütesiegel bzw. Zertifikate für Repositorien vergeben. Die beiden gängigsten Siegel, die hohe Qualitätsmerkmale ansetzen, sind das CoreTrustSeal und das nestor-Siegel.